Anglergemeinschaft Lech-Ammer e.V.

von Armin Rempe

 

1. Die Gründung:

Auf Vorschlag von Ernst Weeber (Bürgermeister von Steingaden und Vorsitzender des FV Oberer Lech) und von Dr. Peter Göbel (Jur. Staatsbeamter beim LRA Schongau und neues KFV-Mitglied) beschlossen der KFV Schongau, der Fischereiverein Peiting, der Fischereiverein Oberer Lech mit Sitz in Prem und der Angler-Verein Petri-Heil, damals noch mit Sitz in Schongau nach kurzer Verhandlungsdauer im März 1971 die Gründung der Anglergemeinschaft Lech-Ammer. Wichtigstes Ziel war die Anpachtung von Fischereirechten an Ammer und Lech, aber auch die Beendigung des bisher praktizierten Konkurrenzdenkens unter den Vereinen.

Link 1: Grundkonzeption der AG v.1971

  

Bis zum Herbst des Jahres schlossen sich der AG Lech-Ammer neben Schongau, Peiting und Altenstadt weitere 13 Gemeinden des Altlandkreises Schongau sowie 2 Fremdenverkehrsvereine als Kooperative Mitglieder an. Ende des Jahres 1971 trat der Fischereiverein Trauchgau-Buching als 5. Verein bei, womit die AG – ohne Jugendgruppen – ca. 750 Mitglieder hatte. Im Februar 1986 trat dann noch der ein Jahr zuvor gegründete Fischereiverein Bernbeuren als 6. Verein der AG bei. Er brachte den Haslacher See mit ein, den die AG ohne diese Vereinsgründung selbst angepachtet hätte. Im Februar 1972 gab sich die AG eine Satzung und am 29. Februar erfolgte der Eintrag im Vereinsregister beim Amtsgericht Schongau.

   

 

2. Die Vorstandschaft:

Jeder Mitgliedsverein der Anglergemeinschaft Lech-Ammer e.V. entsendet je angefangene 50 Mitglieder einen Delegierten in die Vorstandschaft. Aus dem Kreis der Delegierten werden der 1. und 2. Vorsitzende, der Geschäftsführer, der Kassier, der Schriftführer, für jedes Gewässer ein Gewässerwart und der Chronist und Pressewart gewählt. Personalunion ist möglich.

 

Die Vorsitzenden von der Gründung bis heute:

März 1971:

1. Vorsitzender Dr. Peter Göbel (KFV Schongau), 2. Vorsitzender Ernst Weeber (FV Oberer Lech).

 

Herbst 1973:

Dr. Göbel wird an die Regierung von Oberbayern versetzt, er bleibt 1. Vorsitzender und Ernst Weeber bleibt 2. Vorsitzender, aber die AG wird von Armin Rempe als Kommissarischer Vertreter des 1. Vorsitzenden und als Geschäftsführer geführt.

 

März 1974:

Dr. Göbel bleibt 1. Vorsitzender, Armin Rempe wird 2. Vorsitzender und Geschäftsführer und führt als solcher die AG.

 

Febr.1975:

Dr. Göbel tritt zurück, Armin Rempe wird 1. Vorsitzender und Geschäftsführer, Herbert Söll (FV Peiting) wird 2. Vorsitzender u. Kassier

Link 2 : Pressebericht Neuwahl

  

Febr.1987:

Willi Huber (FV Peiting) wird 2. Vorsitzender und Kassier.

 

Febr. 2004:

Thomas Oswald (FV Peiting) wird 2. Vorsitzender und Kassier.

 

Febr. 2008:

Nach 34 Jahren der AG-Führung und nach insgesamt zwölfmaliger Wahl kandidiert Armin Rempe - wie 2005 angekündigt - nicht mehr. Thomas Oswald wird 1. Vorsitzender und Geschäftsführer, Helmut Riedl (KFV Schongau) wird 2. Vorsitzender und Kassier. Armin Rempe wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 

Febr. 2015:

Thomas Oswald tritt als 1. Vorsitzender zurück, da er den Wohnort wechselt und aus Bayern wegzieht.
Christoph Greiner - Vorstandsmitglied beim KFV Schongau e.V. - wird einstimmig zum 1. Vorsitzenden und Geschäftsführer gewählt.

 

 

 

 

 

3. Die Gewässer:

1972 – 1980:

Die AG erhält an 2 Pachtgewässern des Münchner Sportfischervereins „Die Gesplißten“ folgende Jahreskarten-Kontingente: Lechstaustufe 2, Prem, ohne Fließstrecke: 35, Lechstaustufe 3, Lechbruck, ohne Fließstrecke: 30 und zusätzlich 250 Wochenkarten für den Lechbrucker Fremdenverkehr. 

 

1981 – 1983:

Der Bezirksfischereiverein München wird Pächter der Lechstaustufe 3, Lechbruck, die AG erhält als Übergangslösung 15 Jahreskarten.

 

1981 – heute:

Die AG erhält ihr erstes Pachtgewässer, den Seebereich der Lechstufe 2 (Premer Lechsee). Die Fließstrecke wird nach wie vor nicht verpachtet, sie ist dem ehemaligen BAWAG-Direktor Nickel durch den Freistaat Bayern auf Lebenszeit zugesprochen.

 

1984 – heute:

Die AG erhält ihr zweites Pachtgewässer, eine 5 km lange Strecke an der Ammer von unterhalb Rottenbuch bis zum Peitinger Wehr.

 

1988 – heute:

Die AG kann nun auch die Fließstrecke der Lechstufe 2 mit 1,3 km Länge anpachten und ist damit Pächterin des gesamten Gewässers mit einer Länge von 4,8 km.

 

2001 – heute:

Die AG erhält mit den Lechstufen 2a (Prem – Lechbruck, Länge 2,1 km) und 10 (Apfeldorf – Epfach, Länge 3,1 km) ihr drittes und viertes Pachtgewässer.

 

01.01.2021

Die AG verliert mit den Neuverpachtungen die Lechstaustufen 2 und 10

 

 

4. Mitgliedschaften der AG Lech-Ammer:

„Die Ammerfischer“:

Auf Grund einer entsprechenden Empfehlung von Dr. Kurt Seifert in seinem Gutachten zur Fischereibiologie in der Ammerschlucht haben sich Ende 1996 alle 6 Fischereivereine mit den Pachtstrecken an der Ammer zwischen Ettal/Oberammergau und Weilheim zu einer Bewirtschaftungsgemeinschaft zusammengeschlossen. Sie nennt sich „Die Ammerfischer“ und hat Armin Rempe zu ihrem Sprecher bestimmt. Seitdem sprechen die 6 Vereine insbesondere bei Fragen der Fischereibiologie, der Gewässerökologie und des Naturschutzes nur noch mit einer Stimme. Die Mitglieder der „Ammerfischer“ sind der Kreisfischerei-Verein Garmisch-Partenkirchen e.V., der Fischereiverein Ammertal e.V., Oberammergau, der Sportfischerverein „Die Gesplißten“ e.V., München, die Anglergemeinschaft Lech-Ammer e.V., der Fischereiverein „Die Fischergilde“ e.V., Böbing und der Fischereiverein Weilheim e.V.

 

Die Ammer-Allianz:

Im Juni 1999 wurde in Herrsching die Ammer-Allianz gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss verschiedener Verbände, Vereine und Persönlichkeiten aus dem Naturschutzbereich. Ihr Hauptziel ist die Renaturierung der gesamten Ammer vom Ursprung bis zur Mündung in den Ammersee. „Die Ammerfischer“ sind Gründungsmitglied der Ammer-Allianz. 

Link 3: Präambel der Ammer-Allianz

 

 

5. Die AG Lech-Ammer heute:

Wie von Anfang an geplant, haben die 6 Mitgliedsvereine ihre volle Eigenständigkeit behalten, aber sie arbeiten in vorbildlicher Freundschaft und Harmonie zusammen. Vor allem bewirbt sich kein Verein um ein Pachtgewässer eines anderen Vereins. Die Fischkarten an den AG-Pachtgewässern werden nach einem Verteilerschlüssel auf die Vereine aufgeteilt, der vor allem die Mitgliederstärken berücksichtigt. Des weiteren gibt es eine Reihe von Veranstaltungen der AG, auch mit den Jungfischern der Vereine, deren Ausrichtung und Kostenübernahme im Turnus unter den Vereinen wechselt. Die Mitgliederstärke der AG beträgt heute ca. 1.200 Erwachsene und ca. 130 Jungfischer. Die AG Lech-Ammer gilt heute als Modellbeispiel für die Zusammenführung von konkurrierenden Vereinen einer engeren Region.

 

 

 

6. Die Mitgliedsvereine der AG Lech-Ammer im Internet: