Erfahrungen aus der Kieseinbringung 2020 an der Lechstaustufe 11
von Benjamin Haugg
An der Fließstrecke der Stufe 11 in Epfach wurde, wie bekannt, im September 2020 ca. 1.400m3 Kies, sowie Totholz zum Schutz und Rückzugsort für Fische, Vögel und Kleinstlebewesen eingebracht.
Nach den ersten Ergebnissen im April 2021 galt es nun mit Spannung den Juni/Juli und August abzuwarten ob sich die sichtbaren Erfolge auch weiter abzeichnen würden.
Die Beobachtung an den Stellen wurde durch das sehr regenreiche Frühjahr und den Sommer etwas erschwert. Dennoch hat es ein kleines Zeitfenster gegeben um diese Stellen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Nach den kleineren Hochwassern hat sich eine geringe Verschiebung wie erhofft ergeben. Dadurch hat sich die Kiesbank ca. 5 Meter Flussabwärts bewegt und ist ca. 10 cm bei normal Wasserstand tiefer geworden. Was sich positiv auf den zu erwartenden Schwellbetrieb auswirken dürfte. Die sich gebildete Kiesstruktur lässt auch auf weitere gute Ergebnisse hoffen.
Die Totholzbäume sind, wie schon im April 2021 zu beobachten war, sehr gut angenommen worden.
Es sind mehrere Brutfischschwärme und Koppen sowie junge Salmoniden gesehen und fotografiert worden.
Hinter der Kiesbank und den Totholzstellen, haben sich etwas beruhigtere Zonen mit mäßigem Unterwasserpflanzenbewuchs gebildet. Diese eignen sich als Rückzugsort für Jungfische und Kleinstlebewesen, die für die gesamte Wasserfauna lebenswichtig sind und als Grundlage für die weiteren Maßnahmen maßgeblich sind und zum Erfolg beitragen können.
Des Weiteren hat sich durch die vorhandene Mittelströmung am Rande der Kiesflächen eine tiefe Rinne gebildet, die bei Niedrigwasser von den Fischen gut besucht wird.
Diese Beobachtungen stimmen uns zuversichtlich das durch Arbeit, überlegtes Handeln, Zusammenarbeit mit den Behörden und Kraftwerksbetreiben und starkem „Einsatz“ durch die Mitglieder des KFV Schongaus der Lech in Epfach wieder ein bisschen zu dem werden kann was er früher einmal war.
„Eine Lebensader des Alpenvorlandes für, Fische, Vogel, Insekten und Kleinstlebewesen“
Wir dürfen jedoch nicht lockerlassen, diese Maßnahmen weiterzuführen und durch weitere neue Ideen zu ergänzen. Als verantwortungsvoller Bewirtschafter muss dies für die nächsten Jahrzehnte unser Anspruch sein um dieses einzigartigen Gewässersystems zu erhalten und zu schützen. Dass auch nachfolgende Generationen den Lech, ihre Bewohner kennen und schätzen lernen sowie sich an der einzigartigen Natur erfreuen können.
Nochmals vielen Dank für Eure Unterstützung durch Geldspenden, Mitarbeit und das vorbildliche Verhalten an den neuen Kiesflächen. Lasst uns alle weiterhin daran arbeiten, sodass dieser Erfolg nicht wortwörtlich mit Füßen getreten und weiterhin schonend befischt und bewatet, befahren und gebadet wird.
Vielen Dank für die Unterstützung.