Kies für den Lech

von Dr. Erik Bohl

Durch die Stauhaltungen am Lech wird der natürliche Geschiebetrieb aus dem Gebirge vollständig verhindert. Dies hat im Laufe der Jahrzehnte zu einer drastischen Verschlechterung der Lebensbedingungen für die Fische geführt, denn die für den Fluss ursprünglich typischen Kiesbänke wurden weitgehend abgeschwemmt oder verschlammen zunehmend, werden nicht regeneriert und gehen somit als Nahrungsareal sowie als Laich- und Brutstandort verloren. Leid tragende sind besonders die kieslaichenden Fischarten Äsche, Nase, Huchen sowie die Bachforelle. Untersuchungen des Landesfischereiverbandes haben in den letzten Jahren aber gezeigt, dass man durch künstliches Einbringen von Kies zumindest punktuell und kurzfristig Ersatzhabitate schaffen kann, die von den Fischen auch rasch angenommen werden und ihre ökologische Funktion eine Weile erfüllen können. Daraus entstand das Förderprogramm „Kies für den Lech“, für das der KFV auch seine Lechstaustufe 11 angemeldet hat. Der Vorschlag wurde angenommen und am 30. November 2011 begann am linken Ufer unter dem Epfacher Kraftwerk die von der Wasserwirtschaft finanzierte Maßnahme. 3 Tage lang wurde mit zwei großen Lastern Kies aus Denklingen angefahren und mit einem Bagger im Fluss zu einer ca. 15 m breiten und gut 50 m langen Kiesbank modelliert. Die Vorstandsmitglieder Thanhäuser und Bohl waren abwechselnd an der Baustelle und wiesen den Baggerfahrer ein.

Die ursprüngliche Absicht, zusätzlich an einigen Stellen der Stufe 11 vorhandene Kiesbänke durch Umbaggern zu regenerieren musste nach einer Begehung mit den Fachleuten aufgegeben werden, da dort die Eintiefung der Sohle bereits so weit fortgeschritten ist, dass sie mit Maschinen nicht mehr erreicht werden kann. Stattdessen wurde die eingebrachte Kiesmenge am Kraftwerk von 500 auf 800 m3 aufgestockt.

 

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